Die Nachkriegszeit

nachkriegszeitDeutschland lag in Schutt und Asche, die materielle Not der Menschen im Lande war aus heutiger Sicht unvorstellbar. Gleichermaßen unvorstellbar, aber als erneuter Nachweis erlebt, waren die spontan mobilisierten Kräfte und Anstrengungen für den Wiederaufbau und für die allgemeine Erneuerung. Trotz vieler anderer Sorgen galt das auch für den Verein Deutsch-Drahthaar.

Der Neubeginn ist eng verbunden mit Fritz Landsperger, dem Geschäftsführer des VDD in den letzten Kriegsjahren seit 1942. Über die Wirren des Kriegsendes und seiner Folgen rettete er unter großem persönlichem Einsatz einen Großteil wichtiger Unterlagen der Geschäftsstelle. Bereits 1947 und 1948 fand je eine VDD-Hauptversammlung in Gießen bzw. Hannover statt; die verbliebenen Anhänger sammelten sich. Das war nicht überall ohne weiteres möglich; so beispielsweise im französischbesetzten Gebiet der Bezirksgruppe Mittelrhein, wo über vier Jahre Vereinstätigkeiten generell untersagt waren. Aber 1949 konnte auch hier die erste Hauptversammlung wieder stattfinden.

Lebhafte Aktivitäten schlossen sich an, vor allem im Prüfungswesen. Aber auch in der Suche nach anspruchsvolleren Anforderungen im Dienste der Zucht und des Jagens gingen nachhaltig wirksame Impulse aus. Dazu gehören das „Armbruster-Halt-Abzeichen“ und der „Armbruster-Wanderpreis für die beste DD-Mutter des Jahres“, die Vorversuche zur Entwicklung der Verbands-Schweißprüfungs-Ordnung, die Ausrichtung der 28., 31., 44. und 50. Hegewald-Zuchtprüfung, die konzeptionelle Entwicklung und Umsetzung von Führerlehrgängen und „Welpenspieltagen“, die Richterfortbildung und anderes mehr.

Man kann ohne Übertreibung feststellen, dass die Gruppe Mittelrhein mit ihrer Gründung im Jahre 1914 und bis hin zur Nachkriegszeit wichtige Anteile an der Entwicklung des Vereins Deutsch-Drahthaar und nicht zuletzt auch des Jagdgebrauchshundverbandes hat. Dazu gehören Menschen mit Sachverstand, Idealismus, Weitblick und Tatkraft. Von solchen Mitgliedern wurden die „Mittelrheiner“ über die Jahrzehnte ihrer Geschichte begleitet.