Das Prüfungsgeschehen im Bereich der Arbeitsprüfungen

Die erste im Deutschen Gebrauchshundestammbuch für die heutige Gruppe dokumentierte VGP fand im Jahre 1920 in Bad Kreuznach statt. Bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs im Jahre 1939 folgten weitere neun VGPen für die zwischen 9 und 22 Hunde gemeldet waren. Der räumliche Schwerpunkt dieser Prüfungen lag vor dem 2. Weltkrieg im Bereich der Unteren Nahe zwischen Bad Kreuznach, Ingelheim und Bingen. Aber auch in Trier-Sehlem (1921) und Bergisch-Gladbach (1922) sowie in Koblenz (1936) fanden VGPen statt. Mit der zunächst letzten Prüfung vor dem 2. Weltkrieg im Jahr 1938 wurde das VGP-Buch kriegsbedingt für 13 Jahre geschlossen. Dass es bis ins Jahr 1952 dauerte, bis wieder eine VGP organisiert werden konnte, ist ein Spiegel der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands nach dem Krieg.

Bis 1960 richtete die Gruppe in der Folge auch nur alle zwei Jahre eine VGP in der Region Untere Nahe aus. Ab 1960 konnte dann wieder jedes Jahr ein VGP im Gruppengebiet angeboten werden, wobei die Prüfung alternierend in den Regionen Untere Nahe (Suchenzentralen um Bad Kreuznach und Langenlonsheim), Nordpfalz (Kaiserslautern, Otterberg) und Pfalz (Grünstadt, Bockenheim, Dirmstein,Kirchheimbolanden) angesetzt wurden. Diese regionale Rotation wurde bis etwa 1985 beibehalten, danach hatte sich Kindenheim (Pfalz) als Prüfungsort etabliert. Seit Anfang der 1990er Jahre richtete die Gruppe keine eigenständigen VGPen mehr aus. Hierzu führte die Überlegung, die Prüfungen zu rationalisieren, in dem diese als regionale Kooperationen mit anderen Prüfungsvereinen angeboten wurden. So gibt es Kooperationen mit dem Pfälzischen JGV in der Südpfalz (Kandel, Wörth, Maximiliansau) und mit dem JGV Rhein-Nahe im zentralen Gruppenbereich. Genau sechzig Jahre nach der ersten Nachkriegs-VGP im Jahre 1952 im Neuwieder Raum konnte dann im Bereich Trier wieder eine eigenständige VGP ausgerichtet werden, was sicher auch dem Erfolg des verstärkten Engagements in der Eifel – Region seit 2006 unter der Regie von Edmund Kohl zuzuschreiben ist. Neben der VGP richtet die Gruppe weitere Arbeitsprüfungen aus, etwa die VSwP Pfälzerwald, Verbandsstöberprüfungen oder Bringtreue-Prüfungen. Auf diese Prüfungen wird in einem gesonderten Teil dieser Chronik eingegangen.

JahrPrüfungsortgem. Hundeersch. Hundeverg. Leistungszeichen
2005 Altrich 4 4 1
2006 Trier 4 4 2
2008 Trier 3 3 3
2009 Trier 4 4 3
2010 Trier 3 3 1
2012 Trier 4 4 3
2013 Trier 3 3 1

Die VGP im Ersten Preis, Gefechte teilgenommen keins?!

Leider trifft diese Redewendung inzwischen im Hundewesen vielfach zu, allzu viele Zuchthunde sind prüfungsmäßig hochdekoriert, haben jedoch, wenn überhaupt, nur ganz wenige Gefechte (Jagden) geschlagen. Dabei zeigt sich der Wert eines Hundes insbesondere auf der Jagd, denn hier werden Wesensmerkmale sichtbar, die nicht in die Bewertung der Anlagen im Rahmen der Prüfungen mit einfließen.

Daher der Appell: Geht mit Euren Hunden jagen!

Unabhängig davon ist zu konstatieren, dass der Drahthaar in Rheinland-Pfalz einen besonderen Stellenwert in der jagdlichen Praxis erzielt hat. Sei es nun auf den herbstlichen (Fuchs-)Treibjagden in den rheinhessischen und pfälzischen Rübenäckern oder bei den Drückjagden in den dichten Schwarzdorn- und Brombeerverhauen von Nordpfalz, Hunsrück, Eifel, Westerwald und Taunus. Gerade hier, wenn das Gespann, Führer wie Hund, wesensfest und passioniert genug ist, „durch die Hecken zu kriechen“ und den Sauen nachzustellen, kann unser Deutsch-Drahthaar zeigen, was in ihm steckt.